3. Fähigkeit: Einen aufrichtigen und mitmenschlichen Dialog pflegen
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„Wir alle leben geistig von dem, was uns Menschen in bedeutungsvollen Stunden unseres Lebens gegeben haben.“
(Albert Schweitzer)
Was fühlst du? Was bewegt dich? Welche Bedürfnisse hast du? Was davon gestehst du dir schon zu und was noch nicht? Nur was du dir selbst zugestehst, kannst du auch aufrichtig ausdrücken. Alles andere versuchst du bewusst oder unbewusst zu verbergen oder deinem Gegenüber vielleicht sogar unterschwellig zu vermitteln. Doch ein aufrichtiger mitmenschlicher Dialog ist die 3. Fähigkeit auf dem Weg zu mehr Selbstliebe.
Dieser wird nur möglich, wenn du zuallererst wirklich wahrnimmst, was du fühlst, was dich bewegt, welche Bedürfnisse du hast – und dann diese ausdrückst. Aber Achtung: ohne dabei andere zu beurteilen oder anzugreifen. Das ist die große Kunst und ein ganz wichtiger Punkt. Denn wie geht es dir, wenn dir jemand seine Meinung, seinen Willen aufdrückt und dich dafür be- oder verurteilt, weil du das nicht so siehst? Bestimmt hast du selbst solche Erfahrungen auch schon gemacht und weißt, was es in dir auslöst. Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, Gefühle und Wünsche. Diese wollen ebenfalls anerkannt werden, auch wenn es nicht deinen Vorstellungen entspricht. Denn wenn sich jemand kritisiert fühlt – selbst, wenn die Kritik gerechtfertigt wäre – schwächt das die Harmonie und die Zusammenarbeit mit dem anderen.
Sich aufrichtig auszudrücken, ohne zu beurteilen oder anzugreifen, kannst du in der nachfolgenden Übung ausprobieren. Gelingt es dir in schwierigen Situationen?
Zuhören
Damit du mit deinem Gegenüber einen aufrichtigen Dialog führen kannst, ist nicht nur das wichtig, was du sagen willst, sondern es kommt auch auf respektvolles Zuhören an. Versuche den anderen und seine Sichtweisen zu verstehen und dich auf die Person einzustimmen. Das ist Empathie. Das bedeutet nicht, dass du die anderen Sichtweisen annehmen oder übernehmen musst, aber du kannst sie akzeptieren. Stelle dich auf den anderen und dessen Bedürfnisse ein, ohne damit etwas erreichen zu wollen. Es geht allein um die Verbundenheit. Je offener du für deine eigenen Emotionen bist, umso leichter wirst du auch die Gefühle der anderen deuten können.
Dankbarkeit
Was dich selbst und deine Kommunikation außerdem besonders stärkt ist Dankbarkeit. Drücke deine Dankbarkeit aus. Nimm dir einen kurzen Moment und denke an eine bestimmte Person, die dir Gutes getan hat, der du dankbar bist. Beantworte für dich die nachfolgenden drei Punkte. Du kannst es aufschreiben oder auch gedanklich bearbeiten.
- Was hat die Person gesagt oder getan, was gut für dich war?
- Wie fühlst du dich jetzt gerade, wo du noch einmal daran denkst?
- Welches deiner Bedürfnisse wurde von dem, was die Person gesagt oder getan hat, erfüllt?
Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du diesem Menschen vielleicht gleich eine kurze Nachricht schicken?
Es muss jedoch nicht unbedingt ein nahestehender Mensch sein, der dir bei dem oben genannten Punkt einfällt. Es kann auch ein Unbekannter sein, der dir etwas Gutes getan hat und sei es nur, dass er dir ein herzliches Lächeln geschenkt hat, oder es kann auch ein Tier sein oder die Natur, die für dich da ist und dir Wohlbefinden schenkt.
Spüre die Dankbarkeit.
Tipp: Schreibe dir täglich in dein Tagebuch oder deinen Kalender etc. mindestens eine Sache, für die du am heutigen Tag dankbar warst bzw. bist. Du wirst sehen, dass du jeden Tag etwas findest, was du notieren kannst. Fülle dein Dankbarkeitskonto und entdecke die Liebe zu dir und deinem Leben. Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Wahrnehmen der großen und kleinen Dinge.
Quelle: Das kleine Übungsheft: Selbstliebe
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