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2. Fähigkeit: Mut an dich selbst zu denken, auch wenn es anderen nicht gefällt
„Einen Augenblick präsent sein für sich selbst, wiegt hundert gute Taten auf.“
Die 2. Fähigkeit um deine Selbstliebe zu stärken, ist der Mut an dich selbst zu denken, auch wenn es anderen gerade nicht gefällt. Wie geht es dir mit diesem Gedanken?
Für mich persönlich ist das eine der schwierigsten Fähigkeiten. Nein zu sagen, auch wenn man genau weiß, dass es den anderen – Freunden, dem/der Partner/in etc. – überhaupt nicht gefällt und die Person dann vielleicht sauer ist. Ich muss ehrlich zugeben, mir fällt das mitunter noch schwer, doch ich lerne es immer mehr, auf meine eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und damit eben anderen auch mal nicht zu gefallen.
Zuerst einmal ist es hierfür wichtig, dass du deinen Körper und deine Gefühle wahrnimmst und auf sie achtest (siehe hierzu: Blog Liebe dich selbst – Part 1).
Tausche dich mit anderen aus, denn geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude.
Nimm dir regelmäßig Zeit für dich Selbst. Erlaube es dir. Komme zu dir. Du kannst dich dafür immer wieder an einen bestimmten Ort zurückziehen oder alleine in der Natur spazieren gehen. Lass deinen Geist zur Ruhe kommen. Manch einem fällt das am Anfang vielleicht schwer, aber du wirst sehen, mit der Zeit klappt das immer besser.
Bereite dir selbst eine Freude. Nimm dir Zeit zum Leben. Gönne dir regelmäßig Entspannung, Spaß, mache Sport, was auch immer DIR gefällt. Es ist möglich, dass du damit Enttäuschung bei anderen auslöst, weil du dann gerade nicht für sie verfügbar bist. Doch solange es auf niemandes Kosten geht, ist das OK. Erlaube dir selbst gut für dich zu sorgen. Damit steigerst du deine Lebensfreude und Lebensenergie, deine Tatkraft, deine Kreativität, deine Offenheit, deinen inneren Frieden.
Natürlich ist damit nicht gemeint, dass du achtlos durchs Leben rennst und alle oberflächlich auftauchenden Bedürfnisse sofort befriedigst. Bedenke, ob die Bedürfnisse gerade kurzfristiger Natur sind oder ob sie dir langfristig etwas bringen (z. B. lernen fürs Studium oder fernsehen). Achte bei dem was du tust bewusst auf dich selbst und auch auf die anderen (z. B. du nimmst das gemeinsame Auto für eine Shopping-Tour, obwohl du weißt, dass dein Partner dieses auch gleich braucht, um zu einem Termin zu kommen). Vernachlässige deine tieferen Bedürfnisse nicht für kurzfristige oberflächliche Bedürfnisse (z. B. wenn du zu etwas „Ja“ sagst, obwohl du lieber „Nein“ gesagt hättest). Vor allem aber habe keine Schuldgefühle, weil du dir Zeit für dich selbst nimmst.
Lerne zu unterscheiden, was gut für dich ist und was dir schadet. Achte dabei auf deine Grenzen und gib auf gesunde Weise. Wann verspürst du ein Druckgefühl oder ein Unwohlsein? Beim Geben sollen Gebender und Empfänger Freude verspüren. Niemand schuldet dem anderen etwas. Anderen etwas aus vollem Herzen und frei von Forderungen zu geben, tut gut. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Gib deine Zeit, deine helfende Hand, dein offenes Ohr, dein Wissen, … mit offenem Herzen.
„Ein dummer Egoist denkt nur an sich, und das Ergebnis ist negativ. Kluge Egoisten denken an andere und helfen ihnen, so gut sie können, mit dem Ergebnis, dass sie selbst davon profitieren.“ (Tenzin Gyatso, Dalai-Lama)
Nachfolgend zum Ausdrucken habe ich eine kleine Übung für dich. :-)
Quelle: Das kleine Übungsheft: Selbstliebe
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